Verbania, 20. Juni 1944. Sie zwangen 43 Partisanen, fast zehn Kilometer von Intra nach Fondotoce zu laufen, mit einem Schild, auf dem die Worte standen: "Sono questi i liberatori d’Italia oppure sono i banditi?" (Sind dies die Befreier Italiens oder sind es Verbrecher?). Dann richteten die SS-Polizei, die sie in Val Grande zusammengetrieben hatten, ihre Maschinengewehre auf sie und schossen. Es gab nur einen Überlebenden. Was war ihr Verbrechen? Sie wollten nicht unter Unterdrückung leben, sie träumten von Freiheit und Demokratie. Am Ende des Krieges triumphierten diejenigen, die ihre Ideale teilten, und sie schufen den Parco della Memoria e della Pace (Park der Erinnerung und des Friedens) an der Stelle des Massakers, um ihre Erinnerung und ihre Botschaft lebendig zu halten. Das Denkmal für die Toten für Freiheit und Demokratie erstreckt sich über eine Fläche von ca. 16.000 Quadratmetern: Eine lange Mauer trägt die Namen von über 1.200 Personen, die während des Kampfes um die Befreiung in Verbano Cusio Ossola und den benachbarten Gebieten gefallen sind.

Eine Seite der Mauer trägt eine Plakette zur Erinnerung an die Ermordung einer Gruppe von Juden durch deutsche Soldaten am Ufer des Lago Maggiore im September-Oktober 1943: Es war das erste von Nazis verübte Massaker an Juden in Italien.

Die monumentale Anlage zeigt auch eine Urne mit der Asche eines unbekannten Deportierten aus Mauthausen, eine Bronzeskulptur, die den Georgiern gewidmet ist, die in den Reihen des italienischen Widerstands kämpften, und schließlich eine Hommage an die Militärgefangenen in den Nazi-Konzentrationslagern, die nie zurückkehrten.

Das geräumige Casa della Resistenza beherbergt den gleichnamigen Verein, der die Erinnerung und die Werte des nationalen Befreiungskampfes erforscht und die Bürger, insbesondere die jüngeren Generationen, bildet. Zahlreiche Initiativen für Besucher umfassen didaktische Aktivitäten, Vorträge, Workshops und Studiensitzungen für Schüler und Gruppen sowie dokumentarische Recherchen in der Bibliothek Aldo Aniasi.

Der Verein fördert auch den historischen und kulturellen Tourismus in der Provinz Verbano Cusio Ossola mit Ausflügen entlang der Partisanenwege und etabliert Partnerschaftsinitiativen mit italienischen und ausländischen Institutionen sowie Gedenkstätten.

Darüber hinaus arbeitet das Casa della Resistenza mit der ANPI (Nationale Vereinigung der italienischen Partisanen) zusammen, die zwei Sektionen in Verbania hat, die Sektion "42 Martiri" in Fondotoce und die Sektion "Augusta Pavesi" in Intra. Die Tour della Memoria (Gedenktour), die regelmäßig für Bürger und Schulen organisiert wird, besucht die Gemeinden, die am stärksten von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs betroffen waren.